1. Nutzerzahlen wachsen kräftig weiter

Laut dem aktuellen Digital-2026-Report von Meltwater und We Are Social liegt die Zahl der aktiven Social MediaNutzer*innen weltweit bei rund 5,66 Milliarden – etwa 68,7 % der Weltbevölkerung. Damit zeigt sich weiterhin: Soziale Medien sind der zentrale Kanal für Markenkommunikation. Folge: Reichweite zu generieren wird nicht einfacher, aber potenziell größer.

2. Nutzungszahlen für Deutschland

Die aktuelle ARD-ZDF-Medienstudie 2025 zeigt: 63 % der deutschen Bevölkerung nutzt Social Media – das entspricht rund 44 Mio. Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von ca. 3 %. Überraschend: Die Gen Z nutzt Instagram rund 7 % weniger, dagegen steigt die Nutzung bei über 70-Jährigen besonders stark. Das verdeutlicht: Zielgruppen verschieben sich. Marken, die noch auf „jung + Insta = alles“ setzen, sollten ihre Zielgruppensegmente neu prüfen.

3. Mehr Storytelling-Spielraum bei Instagram-Karussells

Instagram testet derzeit Carousels mit über 20 Bildern – eine Entwicklung, die Marken mehr Raum für Tutorials, Eventrückblicke oder Case-Stories bietet. Wir sehen bei den Werbeanzeigen unserer Kund*innen, dass Carousels teils besser funktionieren – also eine höhere Reichweite haben – als Videos. Das gilt nicht für organische Postings, aber für Paid Ads ist das durchaus relevant. So haben Unternehmen und Marken die Chance, ihre Nutzer*innen mithilfe von durchdachten Bild- und Erzählfolgen länger zu halten.

4. Instagram Stories mit FOMO-Effekt

Instagram rollt wohl in gewissen Testgruppen eine Countdown-Uhr in Stories aus – kurz vor Ablauf wird sie sichtbar, mit bewusstem FOMO-Antrieb („nur noch wenige Stunden!“). Dieser kleine Trigger kann die Story Views in letzter Minute deutlich steigern.

5. Instagram plant Vollbild-Reels als Standard-Feed

Ebenfalls im Test: Instagram könnte den Feed standardmäßig im Vollbild-Reels-Format öffnen. Das bedeutet: Marken sollten sich zunehmend an Videoformate anpassen, wenn sie nicht im traditionellen Feed untergehen wollen. Wer heute noch statisch postet, riskiert mittelfristig Sichtbarkeit zu verlieren.

6. Vorausplanung für Stories wird möglich

Lange gewünscht, nun getestet: Marken und Creator könnten bald Stories im Voraus planen und timen. Für Content-Teams heißt das: Weniger Echtzeitstress, mehr strategische Planung. Der Vorteil: Mehr Regelmäßigkeit und bessere Qualität bei gleichbleibender Frequenz.

7. Klickbare Links in Instagram Posts

Ein weiterer Testlauf bei Instagram: Unter Beiträgen könnten bald klickbare Links erscheinen – womöglich mit Button-Darstellung. Das würde „Link in Bio“ oder externe Tools wie Linktrees stark verändern. Marken mit klarer Conversion-Absicht könnten künftig viel direkter aus dem Feed heraus führen.

8. Daten zur idealen Posting-Frequenz auf LinkedIn

Neue Datenanalysen von über 2 Mio. LinkedIn-Posts zeigen: Accounts, die 2 bis 5 Mal pro Woche posten, erleben eine deutliche Steigerung bei Impressionen und Engagement gegenüber einem Post pro Woche. (Quelle: Blogs) Wer auf LinkedIn aktiv ist, sollte daher nicht sporadisch posten, sondern mit verlässlicher Frequenz arbeiten.

9. Marken und Kommunikationsstrategie im Fokus

Wenn sich Kanäle rasant weiterentwickeln, wird klar: Technik ist Mittel, nicht Zweck. Marken, die ihre Werte, Zielgruppen und Contentstrategie nicht anpassen, verlieren schneller an Relevanz.

Die Empfehlungen:

  • Entwickle ein Kanalkonzept: Wenig Kanäle, dafür regelmäßig und hochwertig bespielt.
  • Überprüfe deine Vorgehensweise bei Facebook & Instagram: Welche Formate funktionieren, wie hoch ist die Posting-Frequenz?
  • Plane deine Inhalte voraus – gerade bei Stories und Carousels.
  • Nutze Daten zur Strategieüberprüfung: Wer nutzt dein Medium wann und wofür?
  • Und nicht zuletzt: Kommuniziere mehr als nur Produkt – kommuniziere Haltung, Erlebnis, Zugehörigkeit.

Fazit

Die letzten acht Wochen zeigen: Social Media ist nicht mehr nur Reichweite, sondern Erlebnis und Interaktionsraum. Wer hier erfolgreich sein will, muss kanal und formatbewusst arbeiten – und seine Marke in den Mittelpunkt stellen. Technik mag Trends erzeugen, Marken aber halten sie langfristig.

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